Geographie

Madeira liegt etwa 450 km von den Kanarischen Inseln entfernt, 600 km von Afrika und 900 km vom portugiesischen Festland. Die Insel entstand durch vulkanische Eruptionen. Durch die Brandung des Meeres sind bizarre Felskliffs entstanden, das Cabo Girao zählt mit 580 m zu den höchsten Steilküsten der Welt. Am Fuß der Felswände und in den Mündungsbereichen der Täler entstanden schmale Küstenebenen, auf denen an der windgeschützten Südseite Bananen und tropische Obstbäume gedeihen. Die Insel ist von tiefen Schluchten durchzogen, die durch reißende Gebirgsbäche entstanden. Da die Quellen der Bäche die Wasserkanäle der Insel speisen, führen die Bäche nur noch nach starkem Regen Wasser. Das Inselinnere ist von üppigen Schluchtenwäldern durchzogen, in denen die Kanarische Weide, der Gagelbaum und Lorbeergewächse gedeihen. Die Bergrücken sind wesentlich trockener als die Schluchten. Sie sind bis in rund 500 m dicht besiedelt und landwirtschaftlich genutzt. Weiter oben bildet sich häufig Passatnebel. Auf der Hochebene Paul do Serra (1300-1500 m) ist die Vegetation sehr spärlich. Da die Niederschlagsmengen dort sehr hoch sind, bilden sich Tümpel und Moore. Die höchste Erhebung im Inselinneren ist die zentrale Bergkette mit ihren bis zu 1800 m aufragenden Gipfeln, die sich in Ost-West-Richtung über Madeira erstreckt. Sie ist zugleich Klimascheide. Das Gebirge fällt zur Südküste hin wesentlich flacher ab als zur Nordküste. Aus diesem Grund liegt nahezu die gesamte landwirtschaftlich genutzte Fläche auf der Südseite. Auf Madeira werden vorwiegend Wein, Bananen und Schnittblumen angebaut. Die Bewirtschaftung findet zumeist auf unzähligen, winzigen Terrassenfeldern statt.

Klima

Mildes subtropisches, ausgeglichenes Klima mit relativ geringen Temperaturunterschieden. Das Klima ist ganzjährig frühlingshaft mild. Im Sommer ist es selten wärmer als 30 Grad, meist um die 25 Grad. Im Winter betragen die Temperaturen um die 19 Grad. Die Sommermonate sind regenarm, im Winter gibt es dagegen ausgiebige Regenschauer. Im Inselinneren und in den Bergen muss das ganze Jahr mit anhaltenden Regenfällen gerechnet werden. An der Nordküste ist es immer etwas kälter als im Süden, dort fällt auch der meiste Regen. Wassertemperaturen: 17 Grad (Januar-April), 22 Grad (August-September).

Flora und Fauna

Kaufleute im 18. Jahrhundert brachten dann wunderschöne tropische und subtropische Pflanzen nach Madeira und pflanzten sie in ihre Gärten. Viele der Parks sind heute zu besichtigen, wie beispielsweise "Blandy's Garten". Heute findet man 760 Arten, die 112 Pflanzenfamilien entstammen. Im Monat Mai blühen die Jacaranda-Bäume zart lila und im Herbst die Kapokbäume. Das ganze Jahr über die Orchideen, ebenso die Bougainvillea, der Hibiskus,  die Glockenmalve, die Flamingoblume, die Ballonrebe und die Strelitzie. Des Weiteren entfalten im Frühjahr Azaleen, Rhododendren, Magnolien, Aloe und Kamelia, Trompeten- und Passionsblumen ihre Pracht - im Sommer sind es stattdessen Hortensien, Chrysanthemen, die afrikanische Liebesblume, Oleander, Frangipanie... aber auch viele aus Mitteleuropa bekannte Pflanzen, wie z.B. die Amarylis, die Begonie, die Dotterblume und Geranien. Das Vorkommen ist jedoch abhängig von der Höhenlage. Bis 700 Höhenmeter wird Landwirtschaft betrieben, es folgt der Akazien- und Eukalyptuswald, an den der Lorbeerwald anschließt. Auch noch heute gibt es ein großes Naturschutzgebiet, in dem der Laurisilva wächst. Zudem gibt es viele Palmenarten, die  in den  niederen Lagen gedeihen, oft in Küstennähe. Und selbstverständlich ist Madeira reich an Früchten, zu den mitteleuropäischen Obstsorten kommen Feigen, Melonen, Papaya, Avocado, Tamarillo, Apfelsinen, Zitronen und viele mehr.

Anders als die Flora ist die Tierwelt Madeiras nicht ganz so üppig. Den Rotbarsch und den Espada, ebenso Papageienfische, Brassen, Barben, Sardinen und den Thunfisch findet man in den Gewässern. Außerdem leben dort Wale, Delphine und Mönchs-robben. Einige Walarten ziehen auch nur an der Insel vorbei. Die Vogelwelt ist da schon etwas zahlreicher und zählt 40 Vogelarten. Manche von ihnen, darunter die Schwalbe, sind Zugvögel. Auf der anderen Seite sieht man oft Bussarde und im Lorbeerwald Sommergoldhähnchen, sowie an der Küste den grünen Kanarienvogel. Die häufigsten Seevögel sind Sturmschwalben, Wellenläufer und selbstverständlich Möwen.

Sehenswertes

Grotten von Sao Vicente

Sao Vincente ist ein bezauberndes kleines Städtchen in geschützter Lage an der Nordküste. Ein liebliches fruchtbares Tal zieht sich bis in die Höhe des Encumeada Passes. Die Höhlen von Sao Vicente liegen am linken Flussufer von Sao Vicente an einem Ort, der „Pe de Passo“ genannt wird. Sie sind aus Vulkanstein und setzen sich aus einer Serie von Lavaröhren zusammen, die aus einer Eruption vor mehr als 400 Tausend Jahren entstanden. Dieser Komplex von Vulkansteintunneln erstreckt sich über mehr als 1000 m und ist bis heute der Größte dieser Art auf der Insel Madeira. Der Besucherweg hat eine Länge von 700 m, und man benötigt rund 30 Minuten für eine Besichtigungstour. Im Innenbereich gibt es Stalaktiten aus Vulkanstein, Lavaanhäufungen, die man Lavakuchen nennt, und den sog. Wanderfelsen (ein Stein, der von der Lava getragen wurde, als er wegen seines Umfanges in einer der Lavakanäle steckenblieb) zu bewundern - eine beeindruckende Wanderung durch das Innere der Erde.

Gärten und Parks

Die Insel Madeira ist in der ganzen Welt berühmt für ihre Naturschönheiten und wird deshalb oft auch der schwimmende Garten des Atlantiks genannt. Neben den phantastischen Naturlandschaften der Insel gibt es eine Vielzahl von prächtigen Gartenanlagen und Parks, die alle mit viel Aufwand gepflegt werden und wo unzählige, außergewöhnliche Blumen, Pflanzen und Bäume zu sehen sind. Im Jahr 2000 hat Madeira - repräsentiert durch die Stadt Funchal - die Goldmedaille im europäischen Wettbewerb Blühende Städte und Dörfer erhalten. 

Funchals historisches Zentrum

Der tiefe Naturhafen und ein hervorragendes Klima in Verbindung mit einer privilegierten geographischen Lage waren die Hauptgründe für den schnellen Bevölkerungszuwachs in Funchal in den ersten Jahrhunderten nach der Entdeckung. Um die Stadt Funchal zu erkunden, benötigt man mehr als nur einen Tag, denn sie ist unglaublich reich mit einem natürlichen und baulichen Erbe gesegnet, was eine ausführliche Besichtigung lohnenswert macht. Von der florierenden Zuckerstadt des 15. und 16. Jh. bis heute haben viele geschichtlich bedeutende Gebäude die Zeit überlebt. Im Zentrum sind die Gebäude aus vergangenen Jahrhunderten gut erhalten, alte Plätze und Straßen sind wunderschön mit schwarzweißen Basaltmosaiken belegt. Die Stadt bietet gute Einkaufsmöglichkeiten mit vielen Fußgängerzonen sowie Parks, Museen, Kirchen und Quintas. 

Pico do Arieiro

Das Aussichtsplateau eines der höchsten Gipfel Madeiras inmitten des Hochgebirges bietet einen weiten Blick über die ganze Insel.

Monte

Der Wallfahrtsort Madeiras liegt oberhalb Funchals mit der Kirche Nossa Senhora do Monte, die Heimatstadt der Inselpatronin. In der Umgebung gibt es schöne, gepflegte Parks. Von Funchal gelangen sie nach Monte mit der Seilbahn und talabwärts fahren die berühmten Korbschlitten.

Reiseangebote Madeira