Spanische Spezialitäten: Frühstück, Mittag- und Abendessen
Das Frühstück ist in Spanien spartanisch und wird in der Regel zwischen 8 und 10 Uhr in einer Bar eingenommen. Es besteht lediglich aus einem Kaffee mit einem Toast, einem kleinen Kuchen oder „churros“ (Schmelzgebäck). Im Gegensatz zum Frühstück fallen Mittag- und Abendessen umso reichlicher aus. Bei den Mahlzeiten sind drei oder sogar vier Gänge üblich. Das in fast allen Restaurants erhältliche „menú del día“ (Tagesmenü) ist meist preiswerter als eine selbst zusammengestellte Mahlzeit.
Charakteristisch für die spanische Küche ist die Verwendung von Olivenöl und reichlich Knoblauch. Hinzu kommen Gewürze wie Pfeffer, Zimt, Muskatnuss, Kreuzkümmel und Safran. Zu jeder Tageszeit werden in den Bars „tapas“ angeboten.
Tapas
Tapas sind kleine Appetithäppchen, die man z. B. Bier, Wein und Sherry genießt. Sie bestehen vielfach aus Salaten, Tortillas (Kartoffelomelett mit Eiern und weiteren verschiedenen Zutaten), Meeresfrüchten, Fisch, Schinken, chorizo (Paprikawurst), Käse oder Oliven. Für den etwas größeren Hunger gibt es „raciones“, eine doppelte Tapas-Portion. Manchmal werden Tapas noch nach alter Sitte unaufgefordert und kostenlos zum Getränk serviert.
Suppen
- Gazpacho: der kalte Gazpacho ist eine andalusische Suppenspezialität aus Tomaten, Gurken, Zwiebeln, Knoblauch und Pfefferschoten mit Essig, Öl, Gewürzen und Brotkrumen.
- Kastilische Knoblauchsuppe: Knoblauchsuppe mit Eiern.
Hauptgerichte
- Eintopfgerichte: deftig und bodenständig, jeweils unterschiedlich nach Region, mit Kichererbsen, Kartoffeln, Gemüse, Fleisch, Chorizo, Speck, Wurst, Fleischbällchen, weißen Bohnen.
- Paella: die valencianische Paella in Spanien ist die Berühmteste. Es gibt unendlich viele Varianten, die bekanntesten sind Fisch und Meeresfrüchte, Fleisch oder die Paella Mixta (gemischt Fleisch, Fisch und Meeresfrüchte). Weitere Varianten sind mit kurzen, hohlen Nudeln (fideuá) zubereitet.
- Fleischgerichte: Fleisch wird meist gegrillt oder gebraten, wobei das Schweinefleisch neben Hühnerfleisch der Favorit der Spanier ist. Besonders beliebt und besondere Spezialität ist das Ochsenschwanzragout (Rabo de buey), mit dem Fleisch des andalusischen Stieres.
- Fischgerichte: bedingt durch die Region kann man überall Schalentiere wie Krabben (gambas), Langusten (langustinos) und Krebs (cangrejo) essen. Daneben schwören die Andalusier auch auf ihre einheimischen Fischsorten wie Stockfisch (bacalao), Thunfisch (atún), Seehecht (merluza), Lachs (salmon) und Tintenfisch (calamaris). Besonders beliebt ist der „Pescaito Frito“, hier werden verschiedene Fischsorten u. a. Sardellen, Stockfisch oder Tintenfisch mit Mehl bestäubt und in Olivenöl frittiert.
Nachspeisen
- Ausgezeichnete Käsesorten: „manchego“ aus La Mancha oder „Queso cabrales“ aus Asturien
- Süßspeisen: Turrón (aus Honig und Mandeln), Blätterteiggebäck (ensaimadas), Gewürzkuchen, Eierstich und Flan (Eierpudding, teilweise mit Karamell)
Getränke
Vorrangig werden frisch gepresste Fruchtsäfte (zumo de naranja) und Mineralwasser (agua sin gas) getrunken.
- Sangria: Rotwein wird mit Brandy, Mineralwasser, Orangen- und Zitronensaft gemischt, hinzukommen Zimt, Früchte und Eiswürfel.
- Bier: mittlerweile sehr beliebt geworden, bevorzugt werden helle Biere der Pilsner Art, die in kleinen Gläsern (cañas) serviert werden.
- Wein: Spanien besitzt mit rund 1,5 Millionen Hektar die größte Weinanbaufläche der Welt. Lange Zeit wurde der größte Teil der Produktion als einfacher Schank- oder Tischwein (vino de Mesa) verkauft oder zu Sangria und Weinbrand weiterverarbeitet. Doch die Winzer haben die Qualität ihrer Weine sehr verbessert. Etwa ein Viertel der spanischen Weine sind Qualitätsweine von kontrolliertem Anbau. Von den insgesamt über 100 Weinsorten gehören einige zur internationalen Spitzenklasse. Der weltbekannte und beste Wein des Landes kommt aus Andalusien …
- Sherry-el-fino: Im Dreieck Jerez de la Frontera, Sanlúcar de Barrameda und El Puerto de Santa Maria wird der berühmte Sherry nach dem SOLERA-Verfahren erzeugt. Sherries sind keine Jahrgangsweine, sondern Verschnitte aus Weinen verschiedener Jahrgänge, aber gleichen Charakters. Die Trauben werden vor dem Keltern erst einige Tage - je nach beabsichtigter Sorte - an der Sonne getrocknet. Der junge Wein wird mit Weinbrand auf einen Alkoholgehalt von 15–18 % aufgefüllt und auf Eichenfässer gezogen. Nach der ersten Fermentation teilt man dann die Weine entsprechend ihres Typs den sogenannten „soleras“ zu. Dies sind meist fünf übereinander liegende Reihen von Fässern mit Weinen desselben Charakters. In der untersten Reihe ist der älteste Wein, in der obersten der jüngste. Abgefüllt wird nur aus der untersten Reihe. Die entnommene Menge ersetzt man aus der darüber liegenden zweiten Reihe, diese wiederum wird aus der dritten Reihe aufgefüllt usw. Auf diese Weise gewinnt man über mehrere Jahre hinweg einen Wein von gleichbleibendem Charakter und gleichbleibender Qualität.
- Sherry: Wird aus „copitas“ getrunken - kleinen, sich nach oben verjüngenden Gläschen, die das Aroma voll zur Entfaltung kommen lassen. Bei gemütlicher Beobachtung wird man feststellen, dass ein Gläschen Fino zu jeder passenden Gelegenheit und nicht nur als Aperitif getrunken wird.
- Fino: Ist ein hellgelber, sehr trockener, leicht säuerlicher und lebendiger Wein mit einem Alkoholgehalt von 15–17 %, er ist der typischste aller Sherries und wird am häufigsten getrunken.