Lanzarote, die östlichste der Kanarischen Inseln, bietet eine Fülle faszinierender Orte und Sehenswürdigkeiten, die deinen Urlaub unvergesslich machen. Von atemberaubenden Landschaften bis hin zu kulturellen Highlights – hier findest Du eine Auswahl der besten Spots, die Du auf keinen Fall verpassen solltest.
ARRECIFE
Die Hauptstadt von Lanzarote und gleichzeitig kleinste Inselgemeinde hat eine Menge kleiner, der Küste vorgelagerter Inseln, die bei Flut regelmäßig überschwemmt werden. Sie geben der Küste ihren besonderen Charakter. Zuerst zu nennen wäre El Islote de las Cruces. Länglich und parallel zur Küste gelegen, schützt sie Puerto Naos. Sie schließt sich El Islote del Francés, weitläufig, felsig und mit mehreren Buchten versehen, an. Die wichtigste der Inseln aber ist El Islote de San Gabriel oder del Castillo.
Die Kaimauer des antiken Hafens von Arrecife endet dort. Die dort befindliche Burg wurde im Jahrhundert von den Herreras, den einstigen Feudalherren der Insel zur Verteidigung der Hauptstadt gegenüber einfallenden Piraten erbaut und nach ihrer Zerstörung im 18. Jahrhundert durch Morato Arráez rekonstruiert. Sie ist durch eine Zugbrücke, vom Volksmund „Puente de Bolas“ genannt, mit der Stadt verbunden. Westlich davon und parallel zur Playa del Reducto befindet sich El Islote del Reducto. Die einzigartige Schönheit dieser unvergleichlichen Rifflandschaft kommt besonders gut bei Rückkehr per Schiff in den Hafen zum Tragen.
Die Hauptstadt liegt zwischen zwei wichtigen Touristikzentren, Costa Teguise und Puerto del Carmen, bin Hafennähe und nicht weit vom Flughafen entfernt. Mehr als ein Drittel der Inselbewohner leben hier. Haupteinnahmequellen sind die Seefahrt und Nebengewerbe. Unbedingt zu besichtigen sind:
El Castillo de San José, Museum für moderne Kunst mit Werken von Picasso, Miró, Cesar Manrique und Künstlern aus aller Welt. Die Festung liegt westwärts gerichtet auf einem Felsenriff und verfügt über Restaurationsbetriebe mit Blick auf Puerto Naos und Puerto de los Mármoles.
Ein anderes ungewöhnliches und interessantes Eckchen der Stadt ist El Charco de San Ginés, eine Lagune mit Kirchlein und der ältesten Fischersiedlung und, obwohl es heute nicht mehr unbedingt Fischer sind die dort wohnen, ist doch der ursprüngliche Charakter erhalten geblieben.
Nennenswert in Arrecife ist auch die Fußgängerzone Calle Leon y Castillo, die schnurgerade, flankiert von alten Bauten, auf die Strandpromenade mit Parkanlage zuführt.
Jameos del Agua – Ein Meisterwerk von César Manrique
Die Jameos del Agua sind ein faszinierendes Beispiel dafür, wie Kunst und Natur harmonisch miteinander verschmelzen können. Der Künstler César Manrique hat hier eine einzigartige Attraktion geschaffen, indem er eine Lavahöhle in eine kulturelle und touristische Sehenswürdigkeit verwandelt hat. Genieße das unterirdische Auditorium, den natürlichen See und die wunderschöne Gartenanlage.
Fundación César Manrique – Kunst und Architektur
Die Fundación César Manrique ist nicht nur ein Museum, sondern auch das ehemalige Wohnhaus des berühmten Künstlers. Hier kannst Du seine Werke bewundern und mehr über sein Leben und seinen Einfluss auf die Insel erfahren. Das Gebäude selbst ist ein Beispiel für seine Fähigkeit, Architektur und Natur miteinander zu verbinden.
Timanfaya Nationalpark – Eine Vulkanlandschaft wie aus einer anderen Welt
Der Timanfaya Nationalpark ist zweifellos eine der beeindruckendsten Sehenswürdigkeiten auf Lanzarote. Die vulkanische Landschaft, die durch Eruptionen im 18. und 19. Jahrhundert entstanden ist, erinnert an eine Mondlandschaft. Bei einer geführten Tour erfährst Du alles über die geologischen Besonderheiten und kannst die beeindruckenden Feuerberge aus nächster Nähe bestaunen.
Cueva de los Verdes – Eine geheimnisvolle Lavahöhle
Die Cueva de los Verdes ist eine weitere spektakuläre Lavahöhle auf Lanzarote. Bei einer Führung kannst Du tiefer in die Geschichte der Insel eintauchen und mehr über die Entstehung dieser beeindruckenden Höhle erfahren. Besonders beeindruckend ist das unterirdische Konzert, das regelmäßig in der Höhle stattfindet und für eine unvergessliche Akustik sorgt.
Mirador del Río – Atemberaubende Ausblicke
Der Mirador del Río bietet einen der besten Panoramablicke auf Lanzarote. Von diesem Aussichtspunkt aus kannst Du die Nachbarinsel La Graciosa sowie die spektakuläre Küstenlandschaft der Insel bewundern. Auch dieser Ort wurde von César Manrique gestaltet und besticht durch seine harmonische Integration in die natürliche Umgebung.
El Golfo – Ein grüner Kratersee
El Golfo ist ein kleiner, grün schimmernder Kratersee an der Westküste der Insel. Die einzigartige Farbe des Wassers entsteht durch Algen und bietet einen faszinierenden Kontrast zur schwarzen Vulkanlandschaft und dem blauen Meer. Ein Besuch bei Sonnenuntergang ist besonders empfehlenswert, um die Schönheit dieses Naturphänomens voll auszukosten.
Famara-Strand – Ein Paradies für Surfer
Für alle Wassersportbegeisterten ist der Famara-Strand ein Muss. Mit seinen konstanten Wellen und dem langen Sandstrand ist er der ideale Ort zum Surfen, Kitesurfen oder einfach zum Entspannen. Die beeindruckenden Felsen im Hintergrund bieten zudem eine atemberaubende Kulisse.
HARÍA
Viele der Naturschönheiten/-wunder liegen in diesem Territorium. Haría liegt im Norden der Insel. Zum Gemeindegebiet gehört ein Teil des Famara-Massivs sowie die höchste Erhebung Lanzarotes, Penas del Chache (670 m) und der wunderschöne Vulkan Monte Corona aus Schichtgestein, von dem ungeheure Landverwüstungen, hier Malpaís genannt, ausgingen. Malpaís (schlecht und Land, schlechtes Land, unfruchtbares Land) heißen sie, weil sie bestehend aus erstarrten Lavamassen zur völligen Unfruchtbarkeit des Bodens führten. Die relative Unwegsamkeit des Geländes, das beeindruckende Panorama und die unterirdischen Vulkangänge machen Haría zu einem touristisch hochinteressanten Gebiet. Im Haría-Tal sind viele Baumbestände, vor allem Palmen, wie sie sonst nirgendwo auf der Insel anzutreffen sind.
Aber die größten Touristenattraktionen sind zweifellos Los Jameos del Agua und Cueva de los Verdes. Diese Wunder der Natur, einmalig in der Vulkangeschichte, sind dem Tourismus zugänglich gemacht worden, ohne ihre Ursprünglichkeit und Schönheit zu beeinträchtigen. Jameos del Agua ist ein 200 m langer Teil eines Vulkanstollens mit einem kristallklaren See, entstanden durch Eindringen von Meereswasser. In diesem See leben die einzigen blinden Albino- Krebse der Tiefseefauna. Diese einzigartig schöne Stätte wird von Zeit zu Zeit zum Konzertsaal oder Versammlungsraum für künstlerische Veranstaltungen hohen Niveaus.
La Cueva de los Verdes befindet sich auf einem anderen Teilstück desselben Vulkanstollens. Es handelt sich um Höhlen hohen geologischen Wertes. Sie sind für den Tourismus mit ausgezeichneter Beleuchtung und Akustik ausgestattet worden und verfügen über einen großen Konzertsaal. Die zu diesem Höhlensystem gehörenden Gänge sind weltberühmt und einmalig. Sie sind mehr als 6 km lang, den unter dem Meer liegenden Teil nicht eingerechnet, und sind in ihrer ganzen Länge erforscht, ein Weltrekord in der Höhlenforschung.
Unbedingt genannt werden muss auch der „Mirador del Rio“, erbaut von Cesar Manrique, dem großen Künstler Lanzarotes. Er ist am Nordzipfel auf einen Steilfelsen gebaut. Von dort aus hat man einen wunderschönen Blick auf das nördliche, zu Lanzarote gehörende „Chinijo Archipel“: La Graciosa, Alegranza, Montaña Clara und Los Roques.
Vom Hafen Órzola aus kann man nach La Graciosa übersetzen. Der Ort bezieht seine Bedeutung aus der Versorgungsfunktion für die einzige bewohnte Insel des Chinijo Archipels. Seit 2018 ist La Graciosa als achte Kanarische Insel anerkannt.
SAN BARTOLOMÉ
Auf der Ostseite der Insel gelegen, verfügt diese Gemeinde über sehr unterschiedliche Bodenbeschaffenheit (Vulkanerde verschiedenen Typs und Vulkangestein) und eine große landschaftliche Vielfalt. Ein relativ kleiner Küstenstreifen (Playa Honda und Guacimeta) besteht aus feinstem Sand, teilweise aus dem El Jable Naturschutzgebiet (im Westen bei Famara) angetrieben.
Das landwirtschaftlich genutzte Gebiet im Inneren der Insel ist wunderschön. Fast alle Anpflanzungen sind mit einer tiefschwarzen Vulkanaschenschicht (Picón) bedeckt, von der sich das Grün der Rebstöcke leuchtend abhebt und der Landschaft eine eigene Note gibt.
El Islote, Gebiet mit gleichnamiger Ortschaft, nimmt den gesamten Nordwesten dieses Territoriums ein. Ein enormes Meer erstarrter Lava füllt hier einen einstigen Talkessel und der Weinbau, in Vertiefungen mit Mauern aus Vulkanstein zum Schutz vor den teilweise sehr starken Winden, erreicht hier seine volle Blüte. Es handelt sich um eine zweifellos sehr arbeitsaufwendige Art von Landwirtschaft, denn nicht selten müssen bis zu 5 oder 6 Meter überwunden werden, bis man auf fruchtbaren Boden stößt. Mag die Landschaft auf den ersten Blick auch noch so trostlos erscheinen, sie belebt sich zusehends, wenn man beim Durchfahren die Weinstöcke und versteckten Feigenbäume in den von den Bauern angelegten Befestigungen entdeckt. Man kann nicht von San Bartolomé sprechen, ohne die dort angepflanzten batatas (Süßkartoffeln) zu erwähnen. Sie werden hauptsächlich im weißen Wanderdünengürtel El Jable angebaut.
Die Kirche San Bartolomés ist wegen ihrer Architektur ein weiteres besichtigungswürdiges Objekt. Und schließlich soll das absichtlich in das geographische Zentrum der Insel gesetzte Monumento al Campesino in der Nähe des Dorfes Mozaga genannt werden. Es ist Cesar Manriques Werk zu Ehren der Inselbauern. Neben der überdimensionalen Skulptur befindet sich ein kleines Museum mit typischen inseleigenen Arbeitsgeräten und Haushaltsgegenständen.
TEGUISE
Auch wenn Teguise seit 1852 nicht mehr Hauptstadt Lanzarotes ist, erinnern die schönen, vornehmen Häuser doch an die einstige, wichtige Rolle. Die Atmosphäre wird von Herrenhäusern, alten Klöstern und prächtigen Palästen bestimmt, sodass der Ort, Zentrum der gleichnamigen Region, fast einem Museum für Kirchen-und Städtebau gleicht. Es handelt sich um eine der ältesten Städte der Kanarischen Inseln mit schmalen Straßen, Kopfsteinpflaster, schönen Gebäuden mit üppigem Fensterschmuck, reich verzierten Balkonen und Bauten aus behauenen Steinquadern. Obwohl viele Häuser der ersten Generation, Monumente und Kunstwerke durch Piratenangriffe im 16. und 18. Jahrhundert zerstört wurden, ist Teguise eine makellos schöne Stadt.
Es wäre schwierig, alle Sehenswürdigkeiten der Region Teguise aufzuzählen. Einige wollen wir aber nennen: El Palacio de los Spinola, die Burg Santa Barbara auf dem Berg Guanapay aus dem Jahrhundert direkt in den Berg hineingebaut, La Ermita de San Rafael, die Kirche Nuestra Señora de Guadalupe und das Franziskanerkloster Miraflores, in dem sich ein sehenswertes Heiligenbild, möglicherweise aus Genua, befindet. Das Kloster Santo Domingo und die Kirche Veracruz sind zwei weitere wichtige Kirchenbauten.
Teguise ist flächenmäßig die größte Inselgemeinde. Ebenso wie Yaiza und Haría verfügt sie über einen Küstenanteil auf beiden Inselseiten. Die Ostseite ist eher flach und weist viele schöne Strände und malerische Buchten, vereinzelt durch Steilfelsen, auf. Dieser Teil, als Costa Teguise bekannt, ist heute Sitz eines ausgedehnten Ferienzentrums.
Die Nordküste besteht aus zwei ziemlich verschiedenen Teilstücken: einem 3km langen, Natursandstrand, Playa de Famara, und einem hochgelegenen Steilküstenstreifen einzigartiger Schönheit, die Famara Steilküste. Aufgrund der Brandung ist der Strand bei Sportlern zum Wellenreiten und Kitesurfen beliebt. Wegen der starken Strömung ist er zum Baden jedoch nicht optimal. Bezüglich der Nordwestküste wären die beiden zu Lanzarote zählenden Inseln La Graciosa und Alegranza zu nennen. Nicht zu vergessen sind die archäologischen Funde in Zonzamas, Zeugen primitiver Kunst.
TÍAS
Tías liegt im Mittel-/Südteil der Insel und ist eher durch die Nähe zum Meer bestimmt. Es gibt außerordentlich schöne, aus feinkörnigem Sand bestehende Strände mit vereinzelten Felsen. Auf diesem Küstenstreifen befinden sich die wichtigsten Touristenzentren Lanzarotes. Eines der größten ist Puerto del Carmen, an einer Bucht entlang gebaut, in der noch immer Fischerboote anlegen, sodass sich Fischeratmosphäre mit ausgezeichneten Hotel-, Freizeit- und Kultureinrichtungen verbindet.
Zwischen Puerto del Carmen und Peñas del Burro liegt Playa Honda, ein ausgesprochen schöner Strand von 1 km Länge mit ganz klarem Wasser. Richtung Norden schließt sich die Playa de los Pocillos und hinter Punta de Piedras de Cimas noch verschiedene, durch Felsvorsprünge getrennte Strände an. Der Ort Tías selbst liegt landeinwärts auf einem sanft abfallenden Bergrücken. Es handelt sich um ein gut mit der Landschaft harmonierendes Dorf.
Weiter landeinwärts, angrenzend an die Gemeinde San Bartolomé und im Herzen der Insel, befindet sich das total durch Lavagestein und -asche bestimmte Tal La Geria (UNESCO Weltkulturerbe), eine für Lanzarote sehr charakteristische Landschaft. Sie spiegelt die Erfindungsgabe der Inselbewohner im Kampf mit der kargen Landschaft aber fruchtbarem Boden, wieder. Überall sind kreisförmige Vertiefungen, gesichert mit Mäuerchen aus aufgeschichtetem Lavagestein (Zocos) zum Schutz der Anbauprodukte, anzutreffen. Auf diese Weise wird der berühmte Malvasía-Wein, ein goldfarbener, hochprozentiger, aber erfrischender Weißwein, gewonnen. Der Malvasía-Wein zeugt vom Sieg der Inselbewohner über den scheinbar unfruchtbaren Boden dieses Erdflecks.
TINAJO
Die Gemeinde Tinajo nimmt den Mittelteil der Insel ein. Mehr als die Hälfte des 136 km2 großen Territoriums ist mit von Vulkanausbrüchen des 18. Jh. herrührenden Lavamassen bedeckt. Im nordöstlichen Teil befindet sich die Costa de la Santa. Besonders interessant ist das Naturphänomen Isleta, ein nur wenige Meter aus dem Meer herausragendes Riff, das von einem Meeresarm umgeben, im Ganzen eine Sumpflandschaft bildet. In der Nähe von La Santa befindet sich die Cueva de Ana Viciosa, bekannt aus alten Piratensagen.
An der Ostküste Tinajos öffnet sich der Talkessel El Cuchillo, ein gigantischer Krater vulkanischen Ursprungs. Der südliche Rand mit den einen Halbkreis bildenden Felsen ist noch gut sichtbar. Die obere Begrenzung geht in die Timbaiba-Ebene über und ist mit Wanderdünen bedeckt.
Interessant ist auch La Vegueta, ein landwirtschaftlich genutztes Gebiet mit fruchtbarem Boden. Religiöses Zentrum ist Yuco und die Ermita de Regla. Die am meisten verehrte Heilige ist jedoch zweifellos La Virgen de los Dolores oder La Virgen de los Volcanes. Es ist überliefert, dass die heutige Schutzpatronin der Insel während der Vulkanausbrüche des Tinguatón im 18. und 19. Jh. an die alles mit sich reißenden Lavaströme geführt worden war, und dass diese in beiden Fällen, allein durch ihr Erscheinen, zum Stillstand kamen. La Ermita de Mancha Blanca und ein Kreuz erinnern an diese Intervention göttlicher Kräfte zur Besänftigung des destruktiven Zorns der Erdgewalten. Ein besichtigungswürdiges Fleckchen in Tinajo ist auch die Kirche San Roque mit zwei bemerkenswerten Heiligenbildern: Ein Luján zugeschriebener Christus und eine wertvolle Heiligenfigur der Virgen de la Candelaria des Bildhauers Estévez.
Tinajo ist auf Grund des relativ fruchtbaren Bodens und der günstigen Lage zu den Passatwinden von großer agrarwirtschaftlicher Bedeutung für die Insel. Auf diesem Gebiet sind sämtliche Besonderheiten inseleigener landwirtschaftlicher Produktion wie Gavias, Jable, Beschichtung mit Lavasand, natürliche und angelegte Erdwälle und Einfriedungen zum Schutz der angebauten Produkte zu finden. Ihnen und der Beharrlichkeit und Ausdauer der Bauern ist der relativ gute landwirtschaftliche Erfolg zuzuschreiben.
YAIZA
Der südlichste Ort der Insel ist touristisch sehr attraktiv. Besonders zu nennen ist der Nationalpark Timanfaya (Feuerberge), eine reizvolle und enorm große Vulkanlandschaft. Starke Vulkanausbrüche haben im 18. und 19. Jahrhundert das ehemals fruchtbare Tal in ein weißglühendes Lavameer verwandelt. Zurückgeblieben ist die unvergleichliche Landschaft aus schwarzem Vulkangestein.
Die Besichtigung der Vulkane ist nur per Bus möglich, vorbei an erstarrten Lavamassen, Kratern, Steilfelsen und Abgründen. Auf der Vulkanroute gibt es kaum Zeichen tierischen oder pflanzlichen Lebens. Die Entwicklung scheint auf ihre Ursprünge reduziert zu sein. Beim Durchfahren des Barranco de Fuego oder vom Aussichtspunkt der Montaña Rajada aus, kann der Besucher die eigentümlichen Formen der erstarrten Lavamassen bewundern, die bis zum Meer hineinreichen und unter ihrer graurötlichen Oberfläche ganze Dörfer begraben haben. In den Montañas del Fuego sind in nur geringer Tiefe Temperaturen um 400 °C feststellbar. Hier werden geothermische Proben demonstriert und diese Energie wird auch zum Garen von Lebensmitteln genutzt. Auf dem Gipfel des Islote de Hilario befindet sich ein Restaurant mit herrlichem Blick über den Nationalpark.
Weiter Richtung Osten liegt die Oase Yaiza, Zentrum der gleichnamigen Gemeinde mit ihren schneeweiß getünchten Häusern.
Westlich des Timanfaya treffen wir auf das spektakuläre Phänomen El Golfo, einem Halbkrater, in dem sich durch Filtrierung von Meerwasser eine smaragdgrüne Lagune von 8-10 Meter Tiefe gebildet hat. Gleich in der Nähe befinden sich die Hervideros, wo sich auf Grund der starken Brandung einzigartige Gesteinsformen gebildet haben.
Weiter Richtung Süden liegt die größte und wichtigste Salzgewinnungsanlage der Insel, Janubio. Das wunderschöne Farbmosaik der Cocederos (durch Erdwälle getrennte Felder, in denen nach Austrocknung das Salz verbleibt) entsteht durch die verschiedenen Färbungsgrade des Wassers während des Verdunstungsprozesses.
Setzen wir unseren Weg fort durch die rötliche Vulkanlandschaft erreichen wir einige der schönsten Strände Lanzarotes: die Playas de Papagayo. Playa Blanca, ein ehemaliges Fischerdorf, ist heute Ferienzentrum mit Sporthafen und ist Verbindungshafen zu Fuerteventura. Der halbinselförmige Fortsatz Papagayo weist ausgezeichnete helle Sandstrände, fast unberührt, und absolut reines, transparentes Wasser auf. Von Punta de Papagayo aus hat man einen außerordentlich schönen Blick, schönen Blick auf die Inseln Lobos und Fuerteventura. Ebenfalls interessant sind der Atalaya de Femés, ein 608 m hoher Berg, das Dorf Uga, die Überreste der Burg Bethencourt in der Nähe des Papagayo und la Torre de Aguila an der Playa de Afe.
DIE KLEINEN NACHBARINSELN VON LANZAROTE
LA GRACIOSA
ist die geologische Fortsetzung Lanzarotes. Eine 1,5–2 km breite Meerenge, El Río genannt, trennt die beiden Landmassen. Vier Vulkane prägen die 27 km² große Insel, deren höchster Vulkan mit 266 m der Pedro Barba ist. Etwa 700 Menschen leben noch sehr ursprünglich in den Dörfern Caleta del Sebo und Pedro Barba. Roque del Oeste und Roque del Este sind die Gipfel vom Meeresboden aufsteigender Vulkane im Nordwesten und Osten Graciosas.
ALEGRANZA
12 km² groß ist die nördlichste Insel dieses Archipels. Auf ihr erheben sich mehrere Vulkane, deren höchster eine Höhe von 289 m erreicht. Hier findet man steinige Felsküsten und kleine Buchten, eine Vogelwarte und ein einmaliges Vogelparadies.
LOBOS
War sicherlich einst ein gutes Versteck für Piraten und Sklavenhändler. Lobos bedeutet „Wölfe“, gemeint aber sind „lobos marinos“, also Seehunde. Das überwiegend mit Pyroklastika bedeckte Eiland misst am höchsten Punkt 122 m. Sie finden hier einige schöne Badebuchten. Für Taucher und Schnorchler liegt zwischen Lobos und Fuerteventura gutes Gewässer.
SAN BORONDÓN
Ist eine Trauminsel: unbewohnt, geheimnisvoll, eine Insel vom Tourismus verschont. Eine Insel mit hohen Bergen und tiefen Tälern, von breiten Flüssen zerteilt, Flüsse die es auf den anderen Inseln des Archipels nicht gibt und die eine tropische Flora mit Wasser versorgen. Der Legende nach soll der irische Mönch San Brendán (auch Borondón) auf dem Rücken eines riesigen Wales in See gestochen sein, das Paradies zu suchen. Die Kanarier wandelten den Wal in eine Insel um, die sie von verschiedenen Orten gesehen haben wollen. Wissenschaftler sprechen nüchtern von einer Fata Morgana.