GEOGRAPHIE
Madeira liegt etwa 450 km von den Kanarischen Inseln entfernt, 600 km von Afrika und 900 km vom portugiesischen Festland. Die Insel entstand durch vulkanische Eruptionen.
Durch die Brandung des Meeres sind bizarre Felskliffs entstanden, das Cabo Girao zählt mit 580 m zu den höchsten Steilküsten der Welt. Am Fuß der Felswände und in den Mündungsbereichen der Täler entstanden schmale Küstenebenen, auf denen an der windgeschützten Südseite Bananen und tropische Obstbäume gedeihen. Die Insel ist von tiefen Schluchten durchzogen, die durch reißende Gebirgsbäche entstanden. Da die Quellen der Bäche die Wasserkanäle der Insel speisen, führen die Bäche nur noch nach starkem Regen Wasser.
Das Inselinnere ist von üppigen Schluchtenwäldern durchzogen, in denen die Kanarische Weide, der Gagelbaum und Lorbeergewächse gedeihen. Die Bergrücken sind wesentlich trockener als die Schluchten. Sie sind bis in rund 500 m dicht besiedelt und landwirtschaftlich genutzt. Weiter oben bildet sich häufig Passatnebel. Auf der Hochebene Paul do Serra (1.300-1.500 m) ist die Vegetation sehr spärlich. Da die Niederschlagsmengen dort sehr hoch sind, bilden sich Tümpel und Moore.
Die höchste Erhebung im Inselinneren ist die zentrale Bergkette mit ihren bis zu 1.800 m aufragenden Gipfeln, die sich in Ost-West-Richtung über Madeira erstreckt. Sie ist zugleich Klimascheide. Das Gebirge fällt zur Südküste hin wesentlich flacher ab als zur Nordküste. Aus diesem Grund liegt nahezu die gesamte landwirtschaftlich genutzte Fläche auf der Südseite.
Auf Madeira werden vorwiegend Wein, Bananen und Schnittblumen angebaut. Die Bewirtschaftung findet zumeist auf unzähligen, winzigen Terrassenfeldern statt.
RELIGION
Das portugiesische Volk ist in seiner Mehrheit katholisch, jedoch garantiert die portugiesische Verfassung Religionsfreiheit, weswegen in Portugal unterschiedliche Religionen vertreten sind.
Das „Geheimnis von Fátima“ ist eines der größten Mysterien der jüngeren Kirchengeschichte. Demnach haben die drei Hirtenkinder die Prophezeiungen im Zuge von Marien-Erscheinungen 1917 in dem mittelportugiesischen Dorf Fátima erhalten.
MUSIK/ FADO
Die Musik des 18. und 19. Jahrhunderts (M. A. da Fonseca Portugal, J. D. Bomtempo) stand zunächst unter dem Einfluss des italienischen Stils, der Oper und der Kantate, entwickelte sich dann aber durch die genannten Komponisten zu internationaler Bedeutung.
In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts suchte die portugiesische Musik Anschluss an die zeitgenössische europäische Musik, wie z. B. der Zwölftonmusik (C. Carneiro, F. de Freitas). Während J. Braga Santos atonale Werke schuf, entwickelte F. Lopes-Graça eine von Bartók inspirierte nationale Musik mit folkloristischen Elementen.
In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wandte sich eine neue Musikergeneration der „Musique concrète“ zu: L. F. Pires, J. Peixinho, A. L. Cassuto. Ferner wurde die Alte Musik Portugals wiederentdeckt und verstärkt zur Aufführung gebracht. Musikalische Stiftungen und Festspiele fördern heute die Komposition zeitgenössischer Musik. Ab den 1990er Jahren erlebte in den Städten der Fado sein Revival und fand innerhalb der Weltmusik-Bewegung große Beachtung.
Sehenswerte Orte
GROTTEN VON SAO VICENTE
Sao Vincente ist ein bezauberndes kleines Städtchen in geschützter Lage an der Nordküste. Ein liebliches fruchtbares Tal zieht sich bis in die Höhe des Encumeada Passes. Die Höhlen von Sao Vicente liegen am linken Flussufer von Sao Vicente an einem Ort, der „Pe de Passo“ genannt wird. Sie sind aus Vulkanstein und setzen sich aus einer Serie von Lavaröhren zusammen, die aus einer Eruption vor mehr als 400 Tausend Jahren entstanden. Dieser Komplex von Vulkansteintunneln erstreckt sich über mehr als 1.000 m und ist bis heute der Größte dieser Art auf der Insel Madeira. Der Besucherweg hat eine Länge von 700 m und man benötigt rund 30 Minuten für eine Besichtigungstour. Im Innenbereich gibt es Stalaktiten aus Vulkanstein, Lavaanhäufungen, die man Lavakuchen nennt, und den sog. Wanderfelsen (ein Stein, der von der Lava getragen wurde, als er wegen seines Umfanges in einer der Lavakanäle steckenblieb) zu bewundern – eine beeindruckende Wanderung durch das Innere der Erde.
GÄRTEN UND PARKS
Die Insel Madeira ist in der ganzen Welt berühmt für ihre Naturschönheiten und wird deshalb oft auch der schwimmende Garten des Atlantiks genannt. Neben den phantastischen Naturlandschaften der Insel gibt es eine Vielzahl von prächtigen Gartenanlagen und Parks, die alle mit viel Aufwand gepflegt werden und wo unzählige, außergewöhnliche Blumen, Pflanzen und Bäume zu sehen sind. Im Jahr 2000 hat Madeira – repräsentiert durch die Stadt Funchal – die Goldmedaille im europäischen Wettbewerb „Blühende Städte und Dörfer“ erhalten.
FUNCHALS HISTORISCHES ZENTRUM
Der tiefe Naturhafen und ein hervorragendes Klima in Verbindung mit einer privilegierten geographischen Lage waren die Hauptgründe für den schnellen Bevölkerungszuwachs in Funchal in den ersten Jahrhunderten nach der Entdeckung. Um die Stadt Funchal zu erkunden, benötigt man mehr als nur einen Tag, denn sie ist unglaublich reich mit einem natürlichen und baulichen Erbe gesegnet, was eine ausführliche Besichtigung lohnenswert macht. Von der florierenden Zuckerstadt des 15. und 16. Jh. bis heute haben viele geschichtlich bedeutende Gebäude die Zeit überlebt. Im Zentrum sind die Gebäude aus vergangenen Jahrhunderten gut erhalten, alte Plätze und Straßen sind wunderschön mit schwarzweißen Basaltmosaiken belegt. Die Stadt bietet gute Einkaufsmöglichkeiten mit vielen Fußgängerzonen sowie Parks, Museen, Kirchen und Quintas.
PICO DO ARIEIRO
Das Aussichtsplateau eines der höchsten Gipfel Madeiras inmitten des Hochgebirges bietet einen weiten Blick über die ganze Insel.
MONTE
Der Wallfahrtsort Madeiras liegt oberhalb Funchals mit der Kirche Nossa Senhora do Monte, die Heimatstadt der Inselpatronin. In der Umgebung gibt es schöne, gepflegte Parks. Von Funchal gelangen sie nach Monte mit der Seilbahn und talabwärts fahren die berühmten Korbschlitten.
FESTE
Es gibt für die Einheimischen auf Madeira immer einen besonderen Anlass, draußen auf den Straßen zu singen und zu tanzen. Lerne Portugal kennen, wie es feiert. Du kannst die Insel während des ganzen Jahres besuchen, aber in der Wärme des Sommers ist es am fröhlichsten. Die Tradition hat die heidnischen Feste mit dem religiösen Kalender vereint und viele Möglichkeiten geschaffen, die portugiesische Seele kennen zu lernen.
Es wird gerne auf den Straßen gefeiert. Die Volksheiligen und die Ergebenheit zur Heiligen Jungfrau verdienen die fröhlichsten und volkstümlichen Feste. Dabei gibt es Musik, Tanz, viele Farben und die Straßen sind voll von Blumen. Das Fest der Blumen auf Madeira wird Sie überraschen.
FESTE UND VOLKSHEILIGE
Der 13. ist der Tag des Santo António, der 24. der Tag des São João und der 29. der Tag des São Pedro. Drei herrliche Anlässe.
Blütenfest auf Madeira: Dem Frühling auf Madeira wird wie einer Königin gehuldigt. Den Höhepunkt bildet das Blumenfest, das alljährlich nach Ostern stattfindet.
Karneval auf Madeira: Offiziell beginnt der Karneval am Freitag vor Aschermittwoch und endet erst am Karnevalsdienstag.
Ostern in Portugal: Ostern wird intensiv gefeiert und die Rituale, deren wirkliche Bedeutung die Einheit ist, werden jedes Jahr wieder begangen. In der Familie, mit Freunden, etc.
Silvester auf Madeira: Wenn es einen Ort gibt, an dem man das Leben zu feiern versteht, dann ist das Madeira. Am Ende eines jeden Jahres erinnert man sich so lebhaft.